Vereinshistorie
Erfolge
1976/1977
Meisterschaft Kreisliga A
1984
Teilnahme am DFB-Pokal auf Landesebene
Siege über die 1. Mannschaften vom FC Paderborn und FC Stukenbrock
1985/1986
Meisterschaft Kreisliga A
2004/2005
Meisterschaft Kreisliga A
2005/2006
Meisterschaft Bezirksklasse
Sportzentrum „Breite Bruch“
1920 – 1931
Es war der spätere Marienloher Bauunternehmer Conrad Mollet, der den Fußballsport 1920 nach Marienloh brachte. Mollet hatte während der englischen Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg seine Liebe zum runden Leder entdeckt. Fasziniert von diesem Sport, kehrte er in seine Heimat zurück und begeisterte die Marienloher Jugend für den Fußball. Erste Freundschaftsspiele mit den Nachbargemeinden wurden ausgetragen. Der Fußball wurde in Marienloh immer populärer und das zu einer Zeit als man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Kutsche zu den Spielen auf den umliegenden Sportplätzen fuhr. Da war schon die Anfahrt ein Abenteuer. Leider ist uns nicht bekannt, wo in dieser Zeit trainiert bzw. die Heimspiele ausgetragen worden sind. Ein Feld, zwei Standen und eine Latte oben drauf. Es wird sich schon ein Ort gefunden haben.
1931 – 1933
1931 sollte das Kind dann auch endlich einen Namen bekommen. Im Mai wurde ein Spiel- und Sportverein gegründet, der sich der Deutschen Jugendkraft (DJK) anschloss. Die Einladung zur Vereinsgründung übernahm damals Lehrer Heinrich Nolte, erster Geschäftsführer des Marienloher DJK-Sport- und Spielvereins. Die Heeresstandortverwaltung Sennelager überließ dem neuen Verein einen Sportplatz gegen eine Anerkennungsgebühr von 5,00 Reichsmark.
Gelegen war der Sportplatz westlich der heutigen B1 und 200 Meter vom Pumpwerk an der Lippe entfernt. Unter der Leitung von Johannes Deppe wurde fortan fleißig trainiert und gespielt. Dann kam die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933. Die DJK-Vereine wurden im Zuge der Gleichschaltung zunächst observiert und dann ganz verboten. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs kam der Fußballsport auch in Marienloh zum Erliegen.
1946 – 1951
1951 – 1961
Zehn Jahre lang war der Platz in der Senne die Heimat des SV Marienloh. Allerdings waren die Bedingungen schlecht. Ein neuer Sportplatz musste her. Besonders lag das Augenmerk auf einer zentraleren Lage. Schnell konnte ein Standort gefunden werden und am 1. April 1950 wurde schließlich ein 3,5 Morgen großes Gelände gepachtet. Am 13. Mai 1951 wehten die Fahnen erstmalig am neuen Sportplatz auf der Klusheide. Im feierlichen Festmarsch versammelten sich die Aktiven am Vereinslokal Müller und zogen im Anschluss durch den Ort zum neuen Gelände.
Das erste Spiel trugen dort die Alten Herren-Mannschaften des SVM und aus Dahl aus. Die Partie endete 2:5. Das Ergebnis war aber nur eine Nebensache.
Es ereignete sich eine Menge in diesen Jahren. So musste der Verein 1957 für ein Jahr vorübergehend abgemeldet werden. Aber schon 1958 konnte der SVM wieder ins Spielgeschehen eingreifen. Dies war vor allem ein Verdienst der örtlichen Sportjugend, die nachhaltig einen Verein forderte, und mit dem neuen Vorstand unter Führung von Adolf Mertens auch gründete. 1960 fand das 40-jährige Vereinsjubiläum statt.
1961 – 1990
Der strahlende Herbstsonnenschein des 24. September 1961 spiegelte die Freude der Einwohner in der Landgemeinde Marienloh wieder. Der nächste neue Sportplatz konnte seiner Bestimmung übergeben werden. Der Aschenplatz mit Umkleidekabinen und Duschen sollte für vier Jahrzehnte die neue Heimat des SV Marienloh werden. Nachdem der 1. Vorsitzende Adolf Mertens den Platz offiziell übergeben hatte, konnte das runde Leder bei einem Turnier rollen. Erster Pokalsieger wurde die DJK aus Mastbruch.
Das 50-jährige Vereinsjubiläum wurde im Rahmen eines Sportfestes begangen. Höhepunkt war das Damenfußballspiel zwischen Bentfeld und Alfen. So viele Zuschauer wie an diesem Tag hat der Platz nie wieder gesehen. Dazu erinnern wir uns gerne an unsere Fußballfreunde aus Essen-Leithe und aus Wattenscheid. Sie haben uns jahrelang die Treue gehalten und waren immer ein fester Bestandteil unserer Turniere. Legendär sind ebenso die Sportfeste, die wir in den Jahren feiern durften. Zwei kleine Anekdoten sollen hier stellvertretend sein:
Einmal war eine Kapelle für den musikalischen Rahmen nur bis 1 Uhr gebucht. Da die Stimmung aber so gut war und alle Anwesenden weiter feiern wollten, wurde Geld gesammelt und die Kapelle erklärte sich bereit, bis in den frühen Morgen zu spielen. Der Sommerhit dieses Jahres war übrigens „Oh Lapaloma blanka“.
Ein anderes Sportfest lief unter dem Namen „Brasilianische Nacht“. Mit dabei war eine echte brasilianische Damentanzgruppe. Auch hier ging es bis spät in die Nacht.
Doch auch die Fußballspiele hatten in diesen Jahren einiges zu bieten. In Erinnerung geblieben ist ein Meisterschaftsspiel gegen den SV Wewer. Die Weweraner lagen zurück und wären mit dem Ergebnis in die Kreisliga B abgestiegen. Einer ihrer Spieler war allerdings pfiffig. Dachte er zumindest. Er hatte bemerkt, dass der Querbalken eines Tores morsch war und hängte sich nach einem Angriff an den Balken. Er ruckelte so lange an dem Tor herum, bis der Balken durchbrach. Seine Hoffnung, dass der Schiedsrichter die Partie abbrechen würde, erfüllte sich nicht, denn er hatte nicht mit den Marienlohern gerechnet. Nach kurzer Rücksprache wurden die notwendigen Utensilien für die Reparatur geholt und das Tor notdürftig ausgebessert. Nach 15 Minuten ging das Spiel weiter, Wewer musste absteigen.
Unvergessen sind auch die Spiele um den DFB-Vereinspokal 1984, die wir mit 2:0 gegen Hövelriege, 1:0 gegen den FC Paderborn und 3:1 gegen Schwaney gewannen. In der vierten Runde schlugen wir sogar den zwei Klassen höher spielenden FC Stukenbrock mit 2:0. Erstmals in der Vereinsgeschichte standen wir in der ersten Pokalrunde auf Landesebene. Gegner war der TUS Dielingen am Dümmersee. Und der war dann eine Nummer zu groß. Wir unterlagen mit 1:5.
1970 wurde die Turnhalle gebaut, was ebenfalls wichtig war. So konnten wir bei Bedarf auf weitere Umkleidekabinen und Duschen zurückgreifen. 1978 erhielt der Platz eine Flutlichtanlage und 1983 kam die Erweiterung des Sportheims um einen Jugend- und Mehrzweckraum dazu. In dem neuen Raum waren Versammlungen oder kleinere Feiern möglich. Er erhielt den Namen „Fischerstübchen“.
1990
Im Laufe der Jahre wurde der Ruf nach einem Rasenplatz immer lauter. Bei den Gegnern war die rote Asche gefürchtet und insbesondere die Bezirksligisten, die ausnahmsweise Rasenplätze hatten, hatten großen Respekt vor diesem Platz. Anträge wurden gestellt, aber andere Vereine standen in der Rangfolge vor uns. So entschieden wir uns, einen provisorischen Rasenplatz anzulegen. 1990 wurde er fertiggestellt. Er lag gegenüber dem heutigen Sportzentrum an der Neuenbekener Straße. Fehlende Umkleidekabinen und sanitäre Anlagen waren allerdings ein Manko. Außerdem zeichnete sich dieser Platz durch die vielen Maulwurfshügel und Kaninchenlöcher aus, was seinen Ruf nicht verbesserte. Meisterschaftsspiele der ersten Mannschaft wurden dort schließlich immer seltener ausgetragen. Heute steht er als Bolzplatz zur Verfügung.
Das letzte Spiel auf dem Asche-Sportplatz an der Schule fand am 1. Juni 2002 zwischen den Alten Herren des SV Marienloh und den Alten Herren des BV Bad Lippspringe statt. Mit dem Halbzeitpfiff war der Umzug angesagt. In einem großen Festmarsch ging es zum neuen Sportzentrum, um hier auf dem neuen Kunstrasenplatz die zweite Halbzeit anzupfeifen.
Der neue Rasenplatz und das heutige Sportgelände
Am 30. Januar 1977 stellte der damalige Hauptvorstand unter Regie von Konrad Schröder aufgrund ständig wachsender Mitgliederzahlen und aktiver Fußballmannschaften den Antrag auf den Bau eines Rasenplatzes. 1978 hatte man gegenüber dem Schloss am Senneweg einen geeigneten Standort gefunden. Dieser Plan wurde aber seitens der Stadt Paderborn aufgegeben.
Viele Jahre zogen ins Land. Mit Fertigstellung der Umkleidekabinen an der Schützenhalle bot es sich an, das Gelände gegenüber der Schützenhalle jenseits des Bahndamms als Rasenplatz zu nutzen. Einwände von Anwohnern, Landschaftsschützern und der unteren Landschaftsbehörde ließen auch diese Vorhaben scheitern.
Aber der SVM ließ nicht locker, insbesondere Dr. Heinrich Tegethoff wurde immer wieder bei der Stadt vorstellig. Schließlich wurden wir an der Neuenbekener Straße fündig. Durch einen Gebietsänderungsvertrag (1999) konnte ein 30.000 Quadratmeter großes Areal erworben werden.
Im ersten Bauabschnitt sollte ein modernes und zukunftsorientiertes Sportheim errichtet werden. Im zweiten Abschnitt dann ein Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage und Kleinspielfeld sowie im dritten Abschnitt endlich ein Rasenplatz. Die Gesamtkosten wurden auf 3,7 Millionen DM veranschlagt.
Am 28. Februar 2000 folgte der erste Spatenstich. An dem ersten Bauabschnitt arbeiteten etwa 100 Marienloher uneigennützig mit. Richtfest war am 30. Juni desselben Jahres.
Am 01. Juni 2002 konnten die Fußballer ihr neues Kunstrasenspielfeld in Besitz nehmen. Erstmals in Paderborn wurden mit der Gummigranulatverfüllung neueste Erkenntnisse aus dem Sportstättenbau umgesetzt.
Am 25. Mai 2006, also kurz vor der Sommermärchen-Weltmeisterschaft im eigenen Land, konnten der Rasenplatz, die Umlaufbahn, ein Beachvolleyballfeld und die Grünanlagen eingeweiht werden. Das erste Spiel bestritt unsere erste Mannschaft gegen eine Auswahlmannschaft der Bezirksklasse.
In den letzten Jahren nutzte auch der SC Paderborn 07 unser Vereinsgelände für die Spiele seiner U-Mannschaften sowie für die Partien seiner zweiten Mannschaft.
Der SV Marienloh hat bereits eine bewegte Geschichte hinter sich und wird weitere Seiten schreiben. Im Jahr 2024 stellte der SVM als einer der wenigen Vereine in der Umgebung Mannschaften in allen Altersklassen. Von der G-Jugend bis zu den Alten Herren.